Für einen alten Freund

 Du sagst, du bist alt,
und du bist es fürwahr,
doch es ist nur die äußere Hülle.
Deine Augen sind jung
und dein Geist ist klar.
Für die Seele brauchst du keine Brille.
Bist wie ein Baum,
den die Zeiten verändern
und der doch im Erdreich verwurzelt ist.
Trägst du auch heute 
schon Wintergewänder,
so bietet die Krone doch sicheren Schutz.
Ich mag alte Bäume,
ihre Kraft im Geäst,
wenn sie Blitzschlag und Sturm überleben.
Sie trotzen dem Alter
gelassen und klug.
Für mich sind sie Vorbild und Segen.

© Gerti Kurth

10 Kommentare:

  1. Liebe Gerti!
    Wieder ein tolles Gedicht von Dir.
    Lieben Gruß
    Lemmie

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    1. Danke Lemmie.
      Übrigens deine Geschichten im neuen Buch gefallen mir ebenfalls sehr. Sie beinhalten soviel Humor, aber auch Nachdenkliches, was deinem Schreiben eine besondere Note gibt.
      Liebe Grüße

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    2. Vielen Dank für Dein Lob, das freut mich ganz besonders.

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  2. Wer immer dieser alte Freund ist,
    er muss sich sehr geehrt fühlen ...

    Und je länger ich dieses Bild anschaue,
    um so deutlicher höre ich die Melodie des Lebens ...

    Einen warmen Gruß
    Jorge D.R.

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    1. Ja, er hat sich gefreut, lieber Jörg und ich auch über deinen Kommentar.
      LG
      Gerti

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  3. sehr schönes Gedicht und die Bäume sehen fantastisch aus
    lg
    karl

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  4. Liebe Gerti, dein Gedicht spricht mir aus der Seele.
    Der Baum verdient es, besungen zu werden - zu allen Jahreszeiten.
    Ich grüße dich herzlich!
    Karin

    Baum im Herbst

    Goldgelb, orange, braun, beige und rot –
    so färbt der Herbst das Laub,
    bevor es fällt, verwelkt und tot
    zu Erde wird und Staub.

    Die Sonne setzt sich ins Geäst,
    das sich voll Anmut zeigt,
    die Lebensadern ruhen lässt,
    in sich gekehrt und schweigt.

    So steht der Baum - tagaus, tagein,
    trotzt Regen, Sturm und Wind,
    büßt nichts von seiner Schönheit ein,
    wie auch die Tage sind.

    Ein stolzes Bild Erhabenheit,
    vollkommen ganz und gar.
    Ach hätte ich wie er die Zeit –
    zu ruhn ein halbes Jahr.

    © Karin Heinrich

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  5. Ein sehr wahres Gedicht. Wäre doch schön, wenn das Alter besser akzeptiert und geschätzt würde. Ich bin gerade von Lemmies Blog hier gelandet und dann am Taunusspaziergang hängengeblieben. Du wohnst also in Kronberg, das ist ja nur ein Katzensprung entfernt von mir. Neulich habe ich noch geschrieben, dass es in Kronberg für mich noch viel zu entdecken gibt. In diesem Sommer habe ich zunächst mal Kronthal für mich "entdeckt" - herrlich zum Laufen, egal ob unten bei den Quellen oder oben am Schulungsgarten mit Blick auf Kronberg.
    Herzliche Grüße
    Elke

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    1. Das stimmt, liebe Elke, Kronthal ist immer einen Spaziergang wert, ob im Sommer oder Winter. Wo wohnst du denn?

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