Freud und Leid liegen so nah beieinander und man muss sich mit beiden abfinden. So kann eine traurige Zeit mit einem frohen Erlebnis unterbrochen werden. Du bemerkst, die Welt zeigt dir ein anderes Gesicht und du schätzt dieses Erlebnis umso mehr, weil es dir Auftrieb gibt in einer trüben Zeit.
Immer im November, wenn Erinnerungen, wie bunte Blätter an dir vorbeiflattern und die Bäume kahl erscheinen lassen, dann ist auch die Zeit der Lesungen für mich. Die melancholische Stimmung schreibt die schönste Poesie. 

11. November 2017
11. November 2007

Verlassen

Er legte den Schleier
über die Sonne
und pflückte die Freude
aus ihrem Haar.

Er warf kalte Asche
auf blühende Träume
und ließ ihre Hand los
als Herbst es war.

© Gerti Kurth