Mecklenburg

Der Raps wirft seine gelbe Schürze übers Land.
Er lässt sie leuchten in der grünen Weite.
Die Seele hat die Flügel ausgespannt,
schwebt storchengleich über das Aufgereihte.

Ich seh die Hast auf Straßen weitereilen
und grüß die alten Baumalleen am Rand.
Die stolzen Kronen lassen mich verweilen
in der Vergangenheit, die uns verband.

Der Himmel spiegelt sich in Wasseraugen,
die schilfbewachsen mir entgegensehn.
und in Erinnerung an das Vertraute,
möcht ich nochmal die alten Wege gehn.

   © Gerti Kurth


APRIL


An diesen tristen Regentagen
such ich, auf Frühling eingestellt
der Liebe hoffnungsvolles Fragen
den Lichtstrahl, der die Welt erhellt.

Endlich reißt der Himmel auf
Sonne bricht durch schwarze Schleier
frisst die Wolkenberge auf
wächst ins Blau, wird zum Befreier.

Wärmt der Erde braune Kruste
öffnet sie und küsst das Grün
das so lange warten musste
um dem Dunkel zu entfliehn.

Ein Lächeln lockt sie aus der Seele
und verschönt so das Gesicht
lässt es frühlingsdurstig werden
und sehnsuchtsvoll wie mein Gedicht.

Gerti Kurth